Drei Wochen bei „STEP Africa“: Unsere Office Managerin erzählt

Step-Africa-Sirius

Als mittelständisches Unternehmen möchten wir bei Sirius Facilities nicht nur unsere Mieter durch die Bereitstellung von bezahlbaren und flexiblen Flächen in ihren Vorhaben unterstützen – wir engagieren uns auch regelmäßig für soziale Projekte. Als unsere Office Managerin Samira Saadu ankündigte, ein Freiwilligenprojekt in Tansania zu unterstützen, förderten unsere Mitarbeiter und wir dieses Projekt mit einer Spende. Nun ist Samira zurück und berichtet von ihrer Erfahrung mit „STEP Africa“, einer sozialen Organisation, die in deutsch-tansanischer Zusammenarbeit gegründet wurde.

 

Hallo Samira! Wie bist du auf das Projekt aufmerksam geworden?

Ich habe die Organisation STEP Africa durch Zufall im Internet gefunden. Sie unterstützt mit Freiwilligen aus aller Welt Projekte in Waisenhäusern, Schulen, Tierheimen und Kindergärten. Da eines der Kindergartenprojekte gerade umgezogen war und am meisten Hilfe benötigte, entschied ich mich für Gilýs Daycare Center.

 

Auch Sirius hat sich für das Projekt engagiert. Wie ist das zustande gekommen?

Als Nadine und Kremena, die unter anderem in unserem HR-Komitee sitzen, von meinem Vorhaben hörten, wollten sie „STEP Africa“ gern unterstützen. Sie nahmen die Organisation in die Weihnachtsspendenaktion auf, für die die Mitarbeiter von Sirius zu Nikolaus 2019 spenden konnten. Die Firma stellte damals jedem Mitarbeiter 10€ zur Verfügung, mit denen sie eines von drei ausgewählten Projekten fördern konnten. Ganze 600€ kamen so zusammen, die wir für verschiedene Arbeiten vor Ort verwendet haben. Zuvor hatte auch die Firma bereits eine Spende an das Projekt gemacht, von welchem der Kindergarten in Coronazeiten seine Miete bezahlen und die Familien der Kinder mit Essen versorgen konnte.

 

Was hast du denn vor Ort genau gemacht?

In Tansania werden die Kinder erst ab der 7. Klasse auf Englisch unterrichtet, vorher findet der Unterricht komplett in der Amtssprache Swahili statt. Die Kindergärten haben es sich daher zur Aufgabe gemacht, den Kinder schon ab 3 Jahren im Kindergarten die Sprache beizubringen. Ich habe dabei ein wenig geholfen, hauptsächlich bestanden meine Aufgaben aber darin, mit den Kindern zu spielen und die Babys zu füttern sowie mit den Köchinnen vor Ort zu kochen. Von den gesammelten Spenden haben wir die Wände und die Veranda gestrichen und die Wocheneinkäufe erledigt. Darüber hinaus habe ich mich auch um Organisatorisches gekümmert, darunter fiel der Aufbau eines Patenschaftsprogramms, mit dessen Hilfe es in naher Zukunft möglich sein wird, eine Patenschaft für ein Kind zu übernehmen, das somit den Kindergarten und später auch eine Schule besuchen kann. In Tansania gibt es keine staatlichen Kindergärten und die meisten Eltern können sich die Beiträge für die privaten Einrichtungen nicht leisten.

 

Kann man die Organisation auch von Deutschland aus unterstützen und wenn ja, was wird am meisten gebraucht?

Die mit Abstand beste Möglichkeit, dieses und auch viele andere Projekte zu unterstützen, sind die Patenschaftsprogramme. Hier gibt es unglaublich viele Möglichkeiten, Patenschaften für Kinder zu übernehmen oder Ausbildungsprogramme zu unterstützen. Auch Spendenprogramme helfen den Menschen vor Ort.

Eher abraten würde ich von Sachspenden. Ich habe zwar ein paar Sachen wie zum Beispiel Spielzeug oder Kleidung mitgenommen, die ich zusammen mit Freunden und der Familie gesammelt habe. Diese konnte ich direkt vor Ort verteilen. Hinter Sachspenden, die über eine Organisation oder Container laufen, steht jedoch oft eine Lobby. Kleidung wird dann zum Beispiel an Märkte weitergegeben, die die Sachen an die einheimischen weiterverkaufen, was nicht dem eigentlichen Sinn der Sache entspricht.

 

Covid-19 ist auf der ganzen Welt ein wichtiges Thema. Wie war diesbezüglich die Lage in Tansania?

Die Pandemie wird und wurde dort anders gehandhabt als in Europa. Es wurden früher die Grenzen wieder geöffnet und die Menschen durften früher wieder zur Arbeit. Dies war dringend notwendig, da es den meisten Menschen nicht möglich ist, von zuhause aus zu Arbeiten und sie von ihrem täglichen Einkommen leben. Eine Maskenpflicht gibt es nur in öffentlichen Gebäuden, sonst ist das Tragen freiwillig. In diesen wird auch Fieber gemessen und desinfiziert. Getestet wird allerdings nur auf eigenen Wunsch. Sicherlich gibt es dort auch Corona Fälle, da es aber keine generelle Testpflicht gibt, lässt sich das Ausmaß nur schwer einschätzen.

 

Was ist dein Fazit zu deinem Freiwilligenaufenthalt?

Generell bin ich der Meinung, dass Afrika oft falsch eingeschätzt wird. Es herrscht oft eine Art Rettungsgedanke vor und die Vorstellung, dass wir alles an europäische Standards anpassen müssten. Natürlich gibt es in Afrika viel Armut, die es zu bekämpfen gilt, jedoch sind die Menschen dort schon glücklich damit, in normalen Verhältnissen zu leben, d.h. ein Zuhause haben, einen Job zu haben (und dabei ist es egal ob im Büro oder als Landwirt)  und damit ihre Familie ernähren zu können – europäische Standards anzusetzen wäre also fehl am Platz. Es gibt dort einfach nicht das hier weitverbreitete Bedürfnis nach immer noch größerem Reichtum.

Bezüglich des Programms kann ich nur sagen, dass ich damit sehr viel Glück gehabt habe. Kira, die Gründerin, hat wirklich großes Interesse an den Helfern und nicht daran, Profit zu machen. Bei allen Projekten kommt die Arbeit auch wirklich vor Ort an und man hat einen langfristigen Einfluss.

 

Bei Sirius Facilities verwalten wir nicht nur Büros, Lager, Produktionsflächen und vieles mehr und bieten damit kleinen und mittelständischen Firmen Raum zur Verwirklichung ihrer Visionen, sondern engagieren uns auch in vielfältiger Weise für soziale Projekte im In- und Ausland. Dazu gehören zum Beispiel Weihnachten im Schuhkarton und die Teilnahme an Charity Events, aber auch Aktionen zu Stammzellen- und Blutspende. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, folgen Sie uns doch auf Facebook, LinkedIn oder Twitter!

Autor/in
eniky

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