Virtual Office vs. Briefkastenfirma?

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Während sich so genannte Virtuelle Offices gerade unter Freiberuflern, Start-ups und Unternehmensgründern steigender Popularität erfreuen – haftet Briefkastenfirmen nicht erst seit der Veröffentlichung der Panama Papers ein eher negatives Image an. Es stellt sich also die Frage: Was ist eine Briefkastenfirma? Beide Ideen legen erst einmal den Gedanken an einen Briefkasten nahe – auch wenn sich dahinter inhaltlich vollkommen unterschiedliche Ansätze verbergen. Doch was genau ist der Unterschied zwischen einem Virtual Office und einer Briefkastenfirma?

Was bedeutet Virtual Office?

Zunächst einmal ist in diesem Zusammenhang der Begriff Virtual Office durchaus zweideutig: Während darunter einerseits eine elektronische Kommunikationsplattform zu verstehen ist, die eine Zusammenarbeit zwischen Personen an verschiedenen Orten ermöglicht, ist damit andererseits ein Büroservice gemeint. Diese Form von Büroservice bietet Selbstständigen und Freiberuflern die Möglichkeit, auf ein kostspieliges herkömmliches Büro zu verzichten. Dieser Service umfasst normalerweise eine repräsentative Geschäftsadresse – also einen Briefkasten – und übernimmt zahlreiche Sekretariatsaufgaben. So können sich Firmeninhaber voll und ganz auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, während klassische Büroaufgaben und auch Raumdienstleistungen von dem Virtual Office übernommen werden. Die Vorteile des Virtual Office bzw. der Nutzung eines Büroservices liegen also klar auf der Hand: Existenzgründer und Start-ups verringern ihre Kosten und sorgen gleichzeitig für ein positives Image eines noch jungen Unternehmens.

Was ist eine Briefkastenfirma?

Eine Briefkastenfirma ist normalerweise eine eingetragene Gesellschaft, die keinen eigenen Geschäftsbetrieb unterhält. Der Zweck dieser Gesellschaften ist vielfältig: Sie dienen vielfach der Verwaltung von Vermögen und Vermeidung von Steuerzahlungen. Außerdem werden sie genutzt, um den realen Standort von Unternehmen und ihren Eigentümern zu verschleiern, geschäftliche Geldflüsse bzw. Transaktionen zu verheimlichen oder Haftungsansprüche zu umgehen. Daneben gründen Unternehmen derartige Scheinfirmen oftmals zur Steuerhinterziehung, als Organisation zur Geldwäsche, von Diktatoren auch zur Verheimlichung von Vermögenswerten oder zur Finanzierung von Terrororganisationen. Deshalb befinden sich derartige Firmen oftmals in Steueroasen in Übersee. Ein weiteres Indiz für eine Briefkastenfirma ist häufig ein Scheindirektor, der keine offizielle Funktion bekleidet. Manchmal nutzen die Firmengründer einfach den Namen einer Putzfrau oder eines Sicherheitsmitarbeiters dafür. Wirklich illegal ist eine solche Briefkastenfirma aber nur dann, wenn der Inhaber beispielsweise in Deutschland lebt und hier eigentlich steuerpflichtig ist, sein Vermögen mittels Briefkastenfirma vor dem deutschen Fiskus versteckt.

Was ist der Unterschied zwischen Virtual Office und Briefkastenfirma?

Die eingangs gestellte Frage lässt sich also folgendermaßen beantworten: Der entscheidende Unterschied zwischen einem Büroservice und einer Briefkastenfirma liegt in deren Geschäftstätigkeit: Während der Nutzer eines Büroservice diesen in Anspruch nimmt, um seiner eigentlichen Geschäftstätigkeit besser nachzugehen, unterhält die Briefkastenfirma eben keinen Geschäftsbetrieb. Ein Virtual Office hat also mit der Idee einer Briefkastenfirma nichts gemein außer dem Briefkasten. Insbesondere Existenzgründer und Start-ups profitieren von diesem Angebot, weil sie sich besser auf ihre Arbeit konzentrieren können.

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Autor/in
Maximilian Steinbach

Als Experte für Unternehmensgründung gibt unser Autor Maximilian Steinbach angehenden Unternehmern wertvolle Einblicke und praxisnahe Ratschläge, um erfolgreich in die Welt des Entrepreneurships einzusteigen. Seine langjährige Erfahrung und sein Engagement machen ihn zu einer inspirierenden Quelle für Gründer und Unternehmer.

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