Unternehmenskultur: Wie man ein positives Arbeitsumfeld schafft
Eine positive Unternehmenskultur ist für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens unerlässlich. Sie beeinflusst nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit, sondern auch die Leistungsfähigkeit des gesamten Teams. Eine gesunde Unternehmenskultur wirkt sich damit auch positiv auf die Loyalität der Mitarbeitenden aus. Schafft ein Unternehmen es, die eigene Corporate Culture durch geschicktes Employer Branding auch nach außen zu kommunizieren, ist dies zudem ein starkes Argument beim Recruiting.
Inhalt
- Definition: Was versteht man unter Unternehmenskultur?
- Corporate Culture: 4 Modelle aus der Wissenschaft
- Wie man ein positives Arbeitsumfeld schafft
- Mitarbeitermotivation: Der Schlüssel zum Erfolg
- Die Rolle der Führungskräfte
Definition: Was versteht man unter Unternehmenskultur?
Doch was bedeutet „Unternehmenskultur“ genau? Es handelt sich um die geteilte Werte und Normen sowie Verhaltensweisen, die den Alltag im Unternehmen prägen. Ein gutes Arbeitsumfeld ist der Schlüssel, um Mitarbeitermotivation zu steigern und Talente langfristig an das Unternehmen zu binden.
Wir sprechen hier aus eigener Erfahrung: Das Unternehmen Sirius ist seit seiner Gründung von einer Handvoll Leute auf inzwischen etwa 300 Mitarbeitende angewachsen, eine Reise, die viel Veränderung mit sich gebracht hat. Eine starke Unternehmenskultur zu schaffen, mit der sich die Mitarbeitenden identifizieren, war dabei einer der wichtigsten Schlüssel für den Erfolg. Darüber hinaus dürfen wir als Vermieter von Gewerbeflächen in ganz Deutschland viele Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen begleiten. Die Erfahrungen und Erkenntnisse, die wir so sammeln konnten, möchten wir hier mit Ihnen teilen.
Warum eine gute Unternehmenskultur wichtig ist
Eine starke Unternehmenskultur ist in vielerlei Hinsicht die Grundlage für Erfolg. Sie fördert das Vertrauen zwischen Führungskräften und Mitarbeitern, steigert die Motivation und trägt zu einer geringeren Fluktuation bei. Mitarbeitende, die sich wohlfühlen und sich mit der Kultur des Unternehmens identifizieren, arbeiten engagierter und bleiben meist länger im Betrieb. Für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) ist dies besonders wichtig, da sie auf die enge Zusammenarbeit und das Engagement ihrer Teams angewiesen sind. Zudem kann sich eine gute Unternehmenskultur bereits beim Recruiting positiv auswirken.
Auch der Erfolg des Unternehmens hängt stark von der Unternehmenskultur ab. Studien zeigen, dass Unternehmen mit einer positiven Kultur innovativer sind und besser auf Herausforderungen reagieren können.
Corporate Culture: 4 Modelle aus der Wissenschaft
Zur Unternehmenskultur existieren zahlreiche Theorien und Modelle, die oft je nach wissenschaftlicher Disziplin ganz unterschiedliche Perspektiven auf das Thema bieten. So haben etwa Soziologen, Psychologen und Wirtschaftswissenschaftler ihren jeweils eigenen Blick auf das Thema Corporate Culture. Vier der bekanntesten Modelle stellen wir Ihnen hier nun vor.
Das Eisbergmodell nach Edward T. Hall
Der amerikanische Anthropologe Edward T. Hall nutzt das Bild eines Eisbergs, um die Unternehmenskultur zu beschreiben, bei der die sichtbaren Aspekte nur einen kleinen Teil der gesamten Culture ausmachen. Die sichtbaren Elemente, die über der Wasseroberfläche liegen, umfassen Dinge wie Visionen, öffentlich kommunizierte Ziele, Außendarstellung oder auch das äußere Erscheinungsbild von Gebäuden und Büros.
Unter der Wasseroberfläche verbirgt sich der weit größere, unsichtbare Teil der Kultur, der Beziehungen, Ängste, Denkweisen, Werte, Grundbedürfnisse und Machtverhältnisse umfasst.
Obwohl diese unsichtbaren Aspekte nicht sofort greifbar sind, spielen sie eine entscheidende Rolle und müssen bei der Gestaltung einer Unternehmenskultur berücksichtigt werden. Da sie schwerer zugänglich sind, erfordern sie jedoch besondere Aufmerksamkeit und sind oft schwieriger zu verändern.
Das Modell von Edgar Schein
Der amerikanische Organisationspsychologe Edgar Schein teilt die Unternehmenskultur in drei Ebenen ein, die alle miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen:
- Artefakte: Diese sichtbaren und greifbaren Elemente der Unternehmenskultur umfassen Dinge wie Gebäude, Büroeinrichtungen, firmenspezifische Sprache oder Rituale.
- Werte: Werte können sowohl bewusst als auch unbewusst sein und äußern sich etwa in den Leitlinien eines Unternehmens oder in der Arbeitsmoral.
- Grundannahmen: Diese sind unbewusst und tief verankert, beispielsweise in den Vorstellungen über das Menschenbild, grundlegende Denkweisen oder Gefühle.
Geert Hofstedes Zwiebelmodell
Der Sozialpsychologe Geert Hofstede beschreibt Unternehmenskultur als ein kollektives Phänomen. In einer Organisation kommen Menschen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten, Erfahrungen, Erwartungen und Werten zusammen, aus denen sich eine gemeinsame Kultur entwickelt. Diese Kultur ist nicht statisch, sondern passt sich kontinuierlich an. Hofstede bezeichnet diese kollektive Programmierung des Verstandes als „software of the mind“, also die „Software des Denkens“, die uns prägt und unser Verhalten beeinflusst.
Um diese Idee zu verdeutlichen, verwendet Hofstede das Zwiebelmodell, das die Unternehmenskultur in vier Schichten unterteilt:
- Symbole: Dies umfasst äußerliche Merkmale wie Designs, Logos oder visuelle Identitäten, die leicht erkennbar sind.
- Helden: Personen, die als Vorbilder oder wichtige Figuren fungieren, wie z.B. Unternehmensgründer oder Führungspersönlichkeiten.
- Rituale: Dies sind wiederkehrende Aktivitäten und soziale Interaktionen, die innerhalb der Organisation wichtig sind, wie z.B. Meetings oder gemeinsame Feierlichkeiten.
- Werte: In der innersten Schicht liegen die Werte, die die Grundlage der Unternehmenskultur bilden und am schwersten sichtbar, aber am tiefsten verankert sind.
Aus diesen Schichten ergeben sich die sogenannten Praktiken, also das tatsächliche Verhalten und die Entscheidungen der Mitarbeiter und Führungsebene, die durch die gemeinsame Kultur geprägt werden.
Das 7-S-Modell nach Peters und Waterman
Das 7-S-Modell, auch als McKinsey 7-S bekannt, identifiziert sieben zentrale Elemente, die ein Unternehmen ausmachen. Drei dieser Faktoren sind sogenannte „harte“ Faktoren, die klar erkennbar und nachvollziehbar sind, während vier „weiche“ Faktoren eher unsichtbar sind und sich kontinuierlich verändern. Die sieben Faktoren beginnen im Englischen alle mit dem Buchstaben „S“:
Harte Faktoren:
- Strategy (Strategie)
- Structure (Struktur)
- Systems (Systeme)
Weiche Faktoren:
- Skills (Fähigkeiten)
- Staff (Mitarbeiter)
- Style (Führungsstil)
- Shared Values (geteilte Werte)
Diese Modelle bieten verschiedene Ansätze, um Unternehmenskultur zu analysieren und zu verstehen, was besonders für die Weiterentwicklung von Unternehmen hilfreich sein kann.
Wie man ein positives Arbeitsumfeld schafft
Unternehmensziele und die Einbindung der Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse schaffen Vertrauen. Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Meinung zählt, fühlen sie sich wertgeschätzt.
Flexibilität spielt ebenfalls eine große Rolle. Durch flexible Arbeitszeiten oder die Möglichkeit, ab und zu im Home Office zu arbeiten, können Unternehmen die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter verbessern. Das erhöht nicht nur die Zufriedenheit, sondern auch die Produktivität.
Eine weitere wichtige Komponente ist die Anerkennung. Kleine Erfolge im Alltag anzuerkennen und regelmäßig positives Feedback zu geben, steigert die Motivation und schafft ein angenehmes Arbeitsklima.
Wertschätzung drückt sich auch auf weiteren Ebenen aus als nur in Worten – so zeigt eine einladende Arbeitsumgebung mit hochwertiger Ausstattung, dass das Unternehmen in die Zufriedenheit der Mitarbeitenden investiert. Sind Sie momentan auf der Suche nach Räumlichkeiten, die Ihren Mitarbeitenden solche Arbeitsbedingungen bieten? Wir helfen Ihnen gerne bei der Auswahl! Kontaktieren Sie uns und lassen Sie sich beraten.
Mitarbeitermotivation: Der Schlüssel zum Erfolg
Motivierte Mitarbeiter sind das Herzstück eines jeden erfolgreichen Unternehmens. Hier sind einige Maßnahmen, mit denen Sie die Motivation der Mitarbeitenden fördern können:
- Fördern Sie Autonomie: Lassen Sie Mitarbeiter Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen.
- Bieten Sie Benefits an: Zusatzleistungen wie eine betriebliche Krankenversicherung oder Altersvorsorge, ein Jobticket und ähnliche Vorteile sind ein klarer Wettbewerbsvorteil beim Recruiting und ein wichtiger Faktor für die Mitarbeiterbindung.
- Setzen Sie auf Weiterbildung: Schaffen Sie Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung.
- Organisieren Sie Teambuilding-Events: Gemeinsame Aktivitäten stärken die Zusammenarbeit und das Vertrauen im Team.
- Erkennen Sie Leistungen an: Regelmäßiges Lob und Anerkennung steigern die Zufriedenheit.
Die Rolle der Führungskräfte
Führungskräfte haben eine zentrale Rolle bei der Gestaltung und Pflege der Unternehmenskultur. Sie dienen als Vorbilder für das gesamte Team und beeinflussen durch ihr Verhalten die Dynamik im Unternehmen. Eine offene und wertschätzende Führungshaltung ist entscheidend, um ein positives Arbeitsumfeld zu fördern.
Team Leads sollten auch die Rolle von Mentoren einnehmen und ihre Mitarbeiter durch Coaching unterstützen. Dabei geht es nicht nur darum, operative Aufgaben zu delegieren, sondern auch, die Mitarbeiter in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung zu fördern.
Langfristig profitieren Unternehmen von der gezielten Entwicklung ihrer Führungskräfte. Führungskräfteentwicklung bedeutet, dass man kontinuierlich in die Fähigkeiten des Managements investiert, um sie fit für künftige Herausforderungen zu machen.
Erfolg messen und Unternehmenskultur stetig weiterentwickeln
Eine erfolgreiche Unternehmenskultur sollte regelmäßig überprüft und weiterentwickelt werden. Durch regelmäßiges Feedback, z.B. in Form von Umfragen oder Einzelgesprächen, können Sie herausfinden, wie die Mitarbeiter die aktuelle Situation wahrnehmen und wo Verbesserungspotenzial besteht.
Es ist außerdem wichtig, die Kultur an neue Gegebenheiten anzupassen. Die Arbeitswelt verändert sich ständig, sei es durch neue Technologien, hybride Arbeitsmodelle oder wachsende Erwartungen der Mitarbeiter. Eine flexible Unternehmenskultur, die auf Veränderungen reagieren kann, ist langfristig erfolgreicher.
Fazit
Eine positive Unternehmenskultur zu schaffen, erfordert Engagement und Zeit, doch der Aufwand lohnt sich. Unternehmen, die Wert auf ein gutes Arbeitsklima legen, profitieren von motivierten, engagierten und zufriedenen Mitarbeitern, die zum Erfolg des Unternehmens beitragen.
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