Gleichberechtigung am Arbeitsplatz: Was ist Diskriminierung und was können Sie dagegen tun?

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Diskriminierung am Arbeitsplatz ist ein Thema, das alle etwas angeht. Zwar wird es immer mehr ins Bewusstsein geholt, jedoch bedarf es noch viel Aufklärung. Diskriminierung am Arbeitsplatz beschreibt die unterschiedliche Behandlung von Mitarbeiter*innen oder auch die Klassifizierung. Das Aufkommen von Diskriminierung kann unterschiedlichste Formen haben. Geschlecht, Religion, Herkunft, Weltanschauung, Beeinträchtigung, Alter und sexuelle Orientierung bieten Diskriminierungspotential.

Ganz grob unterscheidet man zwischen direkter, indirekter und struktureller Diskriminierung.

Diskriminierung findet auf verschiedenen Ebenen statt. Eine direkte Diskriminierung liegt vor, wenn Menschen bei der Stellenausschreibung aufgrund Ihrer Herkunft oder des Geschlechts nicht eingeladen werden, obwohl sie gleiche Qualifikationen haben.

Indirekte Diskriminierung liegt dann vor, wenn in einer Stellenausschreibung Voraussetzungen formuliert sind, die bei genauerer Betrachtung darauf abzielen, eine bestimmte Menschengruppe anzusprechen. Beispielsweise die Vorgabe von festen Zeiten für einen Teilzeitjob, bei dem automatisch Mütter ausgeschlossen werden, weil es zeitlich für die nicht machbar ist. Oder wenn eine bestimmte Körpergröße verlangt wird. 

 

Frauen in der Arbeitswelt: Eine lange Reise hin zur Gleichberechtigung

Warum ist die Reise so lang? Weil wir sehr lange etwas anderes gelernt haben. Veraltete gesellschaftliche Denkweisen sorgen dafür, dass es Frauen in der Arbeitswelt noch im schwerfällt, aus der Rollverteilung rauszukommen und sich beruflich zu verwirklichen.

Die Teilnahme von Frauen in der Arbeitswelt hat in Deutschland in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Die Reise der Gleichberechtigung von Frauen am Arbeitsplatz geht weiter. Wir sind noch nicht am Ziel. Es gibt noch immer Ungleichheit zwischen Männern und Frauen in der Arbeitswelt. Statistiken zufolge gibt es Unterschiede bezüglich Arbeitsvolumen, Bezahlung und der Verteilung in Führungspositionen.

 

Gleichberechtigung am Arbeitsplatz: Das macht Gleichberechtigung und Vielfalt aus

Gleichberechtigung im Business-Kontext meint, dass alle Mitarbeiter über die gleichen Rechte verfügen und unabhängig von Ihrer Herkunft, Ihres Geschlechts oder Beeinträchtigung unter gleichen Bedingungen arbeiten und mit gleicher Bezahlung entlohnt werden.

Das Recht auf Gleichberechtigung ist im deutschen Grundgesetz verankert. In Artikel 3 Abs. 3 Grundgesetz wird Gleichberechtigung mit dem Differenzierungsverbot angeordnet. Im Jahr 1994 wurde der Artikel 3 im Grundgesetz um folgende Formulierung ergänzt: „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin“.

Ein Bespiel für Gleichberechtigung ist, dass im Unternehmen Mitarbeiter aller Altersklassen angestellt sind. Das ist ohnehin ein gewinnbringender Vorteil, denn hier kommen jahrelange Kompetenz und Erfahrung mit frischem Wind, Innovationen und neu gedachten Konzepten zusammen. Genauso ist jede andere Art der Vielfalt ein absoluter Gewinn für Unternehmen, denn Mitarbeiter können so verschiedenste Perspektiven beleuchten und das über den Tellerrand hinaus.

Ein einfaches Beispiel hierfür ist, dass bei Seminaren oder Meetings der Empfangstisch nie ein Stehtisch sein sollte, denn so werden Rollstuhlfahrer diskriminiert. Jemand, der so etwas nicht oft plant und keine Erfahrung damit hat, weiß das nicht oder denkt einfach nicht daran. Es gibt keine böse Absicht dahinter, aber trotzdem handelt es sich um Diskriminierung. Wenn nun jemand im Team ist, der körperlich eingeschränkt ist, dann sind Sie ganz anders dafür sensibilisiert.

 

Gleichberechtigung am Arbeitsplatz: Wie können Sie sie fördern?

Achtsamkeit und Bewusstsein sind hier die Stichworte. Zu allererst sollten Sie im Unternehmen prüfen, wo Unwissenheit herrscht, was die Probleme sind und ob Vorurteile gegenwärtig sind. Hierfür ist die erste Adresse die Personalabteilung und der Bereich Recruiting. Alle Kollegen aus dem Recruiting sollten geschult und sehr bewusst mit diesem Thema sein.

 

Tipp 1) Hinschauen

Gleichberechtigung im Beruf fängt dabei an, dass Sie hinschauen und ehrlich mit sich, Ihren Entscheidungen, Ihren Stellenausschreibungen und Ihrer eigenen Einstellung sind. Oft tun Führungskräfte Mobbing, Lästereien und Ausgrenzung als banal ab. Das darf nicht der Fall sein. Nehmen Sie Ihr Unternehmen unter die Lupe und führen Sie Gespräche zu dem Thema. Schaffen Sie Raum für Austausch.

 

Tipp 2) Entlarven Sie Vorurteile

Gleichberechtigung kann nur gefördert werden, wenn wir Vorurteile gezielt erkennen und thematisieren. Viele Vorurteile sind uns nicht bewusst. Deshalb kann es hilfreich sein, einen Test im Unternehmen zu machen. Dieser hilft, die unbewussten Vorteile an die Oberfläche zu holen und gezielt anzugehen. Nutzen Sie dafür den sogenannten impliziten Assoziationstest (IAT).

 

Tipp 3) Schulen Sie Ihre Mitarbeiter

Trainings und Schulungen sind eine große Hilfe. Wichtig ist, dass Sie einander dafür sensibilisieren und achtsam mit diesem Thema umgehen. Schulungen können helfen, Unwissen aufzudecken und Kollegen so in Ihrem Verhalten und Ihrer Kommunikation zu mehr Bewusstsein zu helfen.

Fazit: So schaffen Sie mehr Gleichberechtigung am Arbeitsplatz

Fassen wir zusammen: Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Seien Sie konsequent und geduldig. Gleichberechtigung zu fördern ist Teamsache. Beziehen Sie Kollegen ein. Legen Sie Gleichberechtigungsbeauftragte im Unternehmen fest und sorgen Sie dafür, dass Richtlinien gesetzt werden. Umso wohler sich Ihre Mitarbeiter fühlen, desto besser für das Unternehmen und dessen Effizienz.

Wir von Sirius leben Diversity in der Arbeitswelt. Unabhängig von Geschlecht, Nationalität, Herkunft, oder sexueller Orientierung – bei Sirius ist jeder Mitarbeiter willkommen. Wir sind bunt – mit 28 verschiedenen Herkunftsländern unserer Mitarbeiter und vier Generationen können wir uns als Multikulti bezeichnen und das macht uns sehr stolz. Schauen Sie soch mal bei unseren Jobs rein!

Autor/in
Sarah Neuwald

Als Expertin für New Work und moderne Arbeitskulturen brennt unsere Autorin Sarah Neuwald dafür, Unternehmen und Einzelpersonen zu inspirieren, die Zukunft der Arbeit neu zu gestalten.

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